Vor-Ort-Treffen
Bericht zur Show-Case-Tour in Ahaus

© MWIKE NRW

Mitten auf dem Land tauchen plötzlich eindrucksvolle Gebäude auf: das Tobit.Town. Der Zugang zum vorwiegend in schwarz und blau gehaltenen Hauptgebäude führt über eine Brücke. Die Innenwände bestehen aus Screens, auf denen neben aktuellen News auch Börsenkurse oder eine Übersicht über die Stromversorgung zu sehen ist. Die Anzeige gibt Aufschluss darüber, wieviel Strom von der Photovoltaikanlage generiert bzw. bezogen wird, und Informationen zum Auflade-Vorgang der E-Flotte. An vielen Stellen sind QR-Codes angebracht. Was es damit auf sich hat, wird im Besprechungsraum gelüftet: der Code führt zu der Tobit-Plattform chayns, über die in Ahaus viele Leistungen digital abgerufen und bezahlt werden können. Nach Scannen des Codes ist beispielsweise eine digitale Bestellung der Getränke möglich, die per Roboter in den Besprechungsraum gebracht werden. Auch können sich Mitarbeitende von den vollautomatisierten Helfern Büromaterial liefern lassen.

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Für unsere Tour durch Ahaus wurde ein E-Firmen-Van über die Plattform gebucht. Daneben können in Ahaus auch Ruderboote, Fahrräder, Regenschirme oder Spielgeräte volldigital ausgeliehen werden.

Auch das Parken funktioniert ohne analoges Zutun: Eine Kamera scannt das Nummernschild beim Auffahren auf den Parkplatz. Ansonsten ist nichts weiter nötig. Verlässt das parkende Fahrzeug den Parkplatz, wird auch dieser Vorgang von der Kamera erfasst und die Parkgebühren werden vollautomatisiert abgerechnet.

Welche Stadt kämpft nicht gerade gegen Leerstände? In Ahaus heißt die Lösung Innovation. Tobit.Software hat diverse Räume angemietet oder gekauft, um die im Tobit.Lab entwickelten Anwendungen im Realbetrieb zu testen. Und jeder kann davon profitieren. Viele Einzelhändler*innen haben sich angeschlossen, um am Gutscheinsystem teilzunehmen. Nutzer*innen müssen sich einmal eine digitale Identität anlegen, mit der sie dann alle Services in Anspruch nehmen können. Einen Überblick über die derzeitigen digitalen Hotspots gibt es hier. Darunter:

  • die begehbare Online-Plattform aufHaus - die ausgestellten Waren stammen von Einzelhändlern aus der Innenstadt und können von Besucher*innen angesehen und ausprobiert werden
  • der Nachtclub NEXT - nicht nur der Disco-Besuch ist mittels Online-Ticket, Getränkebestellung und Musikwünschen per Smartphone vollständig digital, auch die Mitarbeitenden profitieren von der digitalen Steuerung der Discothek per App (Licht, Musik, Türen etc.) sowie der unmittelbaren Gehaltsauszahlung.
  • das smarte Hotel The Unbrexit - Smartphone als Schlüssel für alles: Check-In, Check-Out, Klima und Moodlight
  • in der Gastronomie bestellen: Sportsbar offside, Steakhouse Sherlock‘s, Take-away Angebot
  • 24/7 digital einkaufen im Supernahmarkt
  • Kino-Buchung im Cinemy – der Gast steuert das angemietete Kino (Licht, Ton und Klimaanlage) digital auf seinem Smartphone und bestimmt, was auf dem Screen läuft (z.B. Spielkonsolen oder Streaming-Angebote).
  • digitale Fundsachenversteigerung

Hier erfahren Sie mehr über das Reallabor "AhausDigital".

Neben uns als Reallabor-Netzwerk kommen auch viele Kommunen nach Ahaus, um sich die digitale Stadt anzusehen; teilweise kommt die digitale Plattform chayns mit einzelnen Anwendungsbereichen bereits in anderen Kommunen zum Einsatz (wie beispielsweise ein Lastenradverleih in Senden). Mit unseren Vor-Ort-Treffen möchten wir auf die in Nordrhein-Westfalen bestehenden Innovationen aufmerksam machen sowie (potentielle) Reallabor-Betreiber*innen dazu animieren, voneinander zu lernen und Übertragbarkeiten auszuloten - um Nordrhein-Westfalen noch innovativer zu machen.

Unser nächstes Treffen findet am 22. März beim Living Lab Energy Campus in Jülich statt. Hier können Sie sich anmelden.

Sie möchten unserem Netzwerk auch Ihr Reallabor präsentieren? Dann melden Sie sich unter ptj-digi-sandbox.nrw@fz-juelich.de.